Performance und Synthese von Ionischen Flüssigkeiten
Ionische Flüssigkeiten
Ionic liquids (ILs) sind Substanzen, die ausschließlich aus geladenen Ionen bestehen, doch die Definition unterscheidet sich von der klassischer geschmolzener Salze.
Ionische Flüssigkeiten zeigen im Gegensatz zu hochschmelzenden Salzen wie z.B. Kochsalz, welche hochviskos sind und zudem hoch korrosiv wirken, verursacht durch die geringere Symmetrie der Ionen einen deutlich niedrigeren Schmelzpunkt (< 100°C).

Ionische Flüssigkeiten werden als umweltfreundliche Alternativen zu flüchtigen organischen Lösungsmitteln betrachtet, nicht nur, weil ILs einen sehr niedrigen Dampfdruck aufweisen, sondern zudem auch als Katalysator in chemischen Reaktionen wirken können.
Zudem weisen Ionische Flüssigkeiten andere attraktive Eigenschaften, wie thermische und chemische Stabilität, nicht Entflammbarkeit, hohe elektrische Leitfähigkeit und eine breites elektrochemische Fenster auf.
Die Entwicklung der Ionischen Flüssigkeiten geht zurück bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, als Hurley und Wier im Jahre 1948 die ersten Ionischen Flüssigkeiten mit Chloroaluminat-Ionen für die Elektroplattierung von Aluminium entwickelten.
In den späten 80ern wurden Chloroaluminat-Schmelzen als nicht-wässrige, polare Lösungsmittel für die Beobachtung von Übergangsmetallkomplexen in den Forschungsgruppen von Seddon und Hussey eingesetzt.
In dieser Zeit sind auch die ersten Publikationen von Ionischen Flüssigkeiten als neuartige Reaktionsmedien und Katalysatoren für organische Synthesen veröffentlich worden.

Seitdem ist die Anzahl der Publikationen über den Einsatz Ionischer Flüssigkeiten in allen Felder der Chemie deutlich angestiegen, wobei im Jahre 2007 schon fast 3000 Publikationen erreicht wurden.
Der Lehrstuhl für Chemische Reaktionstechnik ist im Rahmen der Grundlagenforschung im Bereich Ionische Flüssigkeiten im DFG Schwerpunktprogramm 1191 in koordinierender Funktion tätig. Näheres ist auf der Webseite des Schwerpunktprogramms veröffentlicht.