Die Umstellung der Energiegewinnung auf erneuerbare Quellen führt zu dezentraler und zeitlich wechselnder Bereitstellung von elektrischer Energie. Dies erfordert die Entwicklung von effektiven Speicher- und Transporttechnologien für Überschussenergie. Elektrolytisch gewonnener Wasserstoff unter der Verwendung von erneuerbarem Strom kann zwar emissionsarm gewonnen werden, zeichnet sich allerdings durch geringe volumetrische Speicherdichten aus. Das Handling des explosiven Gases erfordert weiterhin hohe sicherheitstechnische Anforderungen. Um diese Limitierungen zu überwinden steht eine Reihe von chemischen Speichermolekülen zur Verfügung.
Flüssige organische Wasserstoffträger (LOHC, liquid organic hydrogen carriers) wie das Molekül Benzyltoluol stellen dabei eine Möglichkeit zur sicheren, gut skalierbaren und kosteneffizienten Speicherung von erneuerbar gewonnenem Wasserstoff dar. Die Beladung von entladenem H0-BT mit der sechsfachen molaren Menge an Wasserstoff erfolgt katalytisch unter erhöhtem Druck und Temperatur in einer exothermen Reaktion. Dabei entsteht das beladene H12-BT, welches die Speicherung sowie den Transport der Energie ermöglicht. Bei entsprechendem Energiebedarf wird der Wasserstoff wieder katalytisch freigesetzt, in einer endothermen Reaktion auf niedrigerem Druckniveau.